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Leicht lesbare Darstellung der historisch faßbaren Attentatsversuche auf Adolf Hitler. (GE) "Der Tag, an dem Adolf Hitler von einem entschlossenen Gegner getötet wurde, fehlt im Kalender." Mit diesem Satz leitet Will Berthold sein Buch ein, und die meisten werden dabei unwillkürlich an die beiden bekannten, gescheiterten Attentatsversuche vom 8. November l939 im Münchner "Bürgerbräukeller" und vom 20. Juli 1944 in der "Wolfsschanze" denken. Hat es sonst niemand gewagt, den Versuch zu unternehmen, den Diktator gewaltsam zu beseitigen? Oder war seine Bewachung so lückenlos, daß kein Unbefugter sich ihm nähern konnte? Wie der Autor zeigt, war beides nicht der Fall. Die Schutzmaßnahmen, die zur Bewachung Hitlers getroffen wurden, waren meist unzureichend, nicht zuletzt auch bedingt durch den zu Beschützenden selbst, der den direkten Kontakt mit der Masse genoß. Dementsprechend hat es auch mehrere Ansätze zu Anschlägen gegeben, und an diesen Konspirationen waren keineswegs nur Regimegegner, sondern z.B. auch durchaus ranghohe Militärs beteiligt. Berthold listet die 42 historischen Attentatsversuche in chronologischer Reihenfolge auf, ergänzt durch zahlreiche interessante Schilderungen des Alltagslebens in Hitlers Umgebung. - Insgesamt eine ausgesprochen interessante Darstellung, die sich so spannend liest wie ein Roman. Wie genau es der Autor mit der historischen Detailtreue genommen hat, läßt sich aufgrund der fehlenden Quellenangaben im Einzelfall nicht sofort nachweisen. Art und Umfang der im Anhang angeführten Quellen und Sekundärliteratur geben allerdings keine Veranlassung, in diesen Punkt allzu hohe Erwartungen zu setzen. - Empfehlenswertes Sachbuch für historisch interessierte "Laien". *bn* Andreas Waltenstorfer |